Mehr Radwege wagen!
Eine gute Lebensqualität ist auch abhängig von der uns möglichen Mobilität. Wir wollen, dass die Bürger und Bürgerinnen in Stadt und Kreis individuell das Verkehrsmittel auswählen können, das am besten zu ihren Bedürfnissen passt.
Wir wollen die Sicherheit und Bequemlichkeit des Fahrradverkehrs verbessern durch einen Ausbau der Radwegeverbindungen, Abstellanlagen in der Stadt in Nähe der Einkaufsmöglichkeiten und die Optimierung der Radwegeführung. Wo möglich wollen wir den Verkehrsraum als „shared spaces“ (gemeinsame Nutzung von Fußgängern, Fahrradfahrern und Autos) gestalten.
Wir wollen dazu das Angebot im ÖPNV ausbauen. Dazu gehören vor allen Dingen eine bedarfsgerechte Linienführung der Busse und angepasste Taktzeiten, die einen echten Umstieg vom Auto auf den Bus ermöglichen. Wir setzen uns für moderne Busse mit emissionsfreien Antrieben ein. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in Bussen moderne digitale Bezahlsysteme genutzt werden können. Der mit Bargeld zu bezahlende Fahrschein darf dabei nicht wegfallen. Wir Freien Demokraten lehnen das Ziel einer pauschalen autofreien Stadt ab. Wir setzen nicht auf eine einseitige Benachteiligung des PKW. Die zunehmende Streichung von Parkplätzen in innenstadtnahen Gebieten sehen wir kritisch. Vielmehr möchten wir mit Anreizen Bürgerinnen und Bürger animieren, für Fahrten in die Stadt das Auto häufiger stehen zu lassen. Wir Freien Demokraten wollen ein P&R-System etablieren. Günstige oder kostenlose Stellplätze sowie Transfers in die Innenstadt sollen zur Akzeptanz von P&R beitragen. P&R-Systeme tragen einen Teil zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs bei. 22 Wir wollen überprüfen, wo in der Straßenführung die Potenziale für partielle Einbahnstraßenregelungen gegeben sind, um die Aufenthaltsqualität der Innenstadt punktuell zu stärken.
Mit unseren Maßnahmen wollen wir erreichen, dass mehr Menschen ihr Auto zuhause stehen lassen können und mit Bussen oder dem Fahrrad ihre täglichen Wege erledigen. Dabei setzen wir nicht auf Verbote, sondern auf Angebote. Aus dem Westen Lüneburgs fahren mehr und mehr Menschen mit dem Auto zu den Gewerbegebieten im Osten Lüneburgs, zum Bahnhof oder zur A 39. Eine westlich Lüneburgs gelegene zusätzliche Umfahrung wird notwendig sein um die anstehenden Verkehrsprobleme zu lösen (z.B. Ringverbindung zwischen den Ausfallstrassen). Ein Ausbau von Radwegeverbindungen und die Ausweitung des Bus-Angebots können hier kurzfristige Verbesserungen erzielen. Eine Erhöhung von Parkgebühren zum Zweck der Zurückdrängung des Autoverkehrs oder die Umwandlung von bisher gebührenfreien in gebührenpflichtige Parkplätze lehnen wir ab. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die vorhandenen Gleise nach Hamburg und Hannover bevorzugt vom Schienenpersonenverkehr genutzt werden. Güterzüge halten fast nie in Lüneburg. Es muss uns gelingen, diese Züge auf andere Schienentrassen umzuleiten. So bleibt mehr Platz für den Personenverkehr und die Lärmbelästigung für die Anwohner der jetzigen Strecke sinkt gewaltig. Nach wie vor bevorzugen wir den Neubau einer Bahntrasse entlang der A 7.
Wir werden die Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu anderen Mobilitätsträgern voranbringen. Dabei setzen wir in erster Linie auf erweiterte und neue Angebote des ÖPNV und eine bessere Radwegeinfrastruktur und weniger auf Verbote. Alle Verkehrsmittel haben für uns ihre Berechtigung. Wir setzen auf einen ausgewogenen, dem Bedarf entsprechenden Mix.